Was ist Sportlichkeit ? Viele PS sagen fast alle....

Was ist ein sportliches Fahrzeug ? diese Frage muß jeder selbst für sich beantworten. Ist sehr leicht  sehr sportlich ?  Das Gewicht ist der größte  Feind des Automobils , sagte Ettoe Bugatti....Seine Erfolge gaben ihm zweifelsfrei recht.     Sehr gut setzt das LOTUS noch heute um. Tony Divey, unser TRIKING Konstrukteur, war dort als Mitarbeiter noch unter Colin Chapman tätig. Er setzt mit 375 kg eines fahrfertigen Dreirades Maßstäbe.
Die MORGAN Threewheeler waren sein Vorbild. Er besaß 7 Stück davon. Sie wogen volle 100 kg mehr als ein TRIKING.

Seine Vorstellung eines Sportfahrzeuges wurde wegen des äußerst geringen Gewichtes auch möglichst technisch simpel gehalten. Ein Motorrad beschleunigt wie irre, hat aber schon teilweise serienmäßig unter 1 kg pro PS zur Verfügung....
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Wen stört heute nicht die unendliche Elektronikliste an seinem z. B. neuen PORSCHE.
Nach dem stundenlangen Durcharbeiten der Bedienungsanleitung, hat man etliches  schon wieder vergessen. Sehr viele Dinge erscheinen unnötig. Gewaltige Leistung wird durch das automatisch hohe Gewicht wieder verpufft. Man gibt mit wahnsinniger Leistung an, aber man heißt nicht Walter Röhrl und kann ohne elektronische Hilfsmittel die Fuhre nicht mehr auf der Straße bändigen.
Mein Freund Arnd Beckmann hat mit seinem Super Seven mit 245 PS und 660 kg zwei neue PORSCHE TURBO mit über 500 PS auf der Rundstrecke klar besiegt obwohl sie alles gaben um ihn einzufangen.... das sagt viel aus.
Die superschweren PORSCHE müssen heruntergebremst werden.....da nutzt die ganze Leistung nicht um dieses Manko auszugleichen. Auf der Rundstrecke sind sie klar im Nachteil.....in Daytona würde der kleine Seven hinterherhecheln.-
Unser TRIKING Konstrukteur Tony Divey hat  anläßlich eines Besuches bei mir, den Kabelbaum in meinem TRIKING um etwa 750 Gramm gestrippt und war sehr stolz darauf. Nur in vielen kleinen Dingen kann man wirklich Gewicht sparen, sagte er.
 
Als ich 1988, im kalten aber trockenen Dezember, meinen TRIKING Bausatz
fertig hatte und die erste Probefahrt mit meinen echten gebremsten 75 PS unternahm, standen mir alle Haare zu Berge, wie der kleine Apparat abging. Ich hatte also 5 kg pro PS zur Verfügung.
Dazu kam eine bis dahin mir total unbekannte Handlichkeit. Der große V-Motor von Guzzi hämmert einem alle schlechten Gedanken aus dem Kopf. Die Sparsamkeit mit im Durchschnitt  min. 4,5 Liter auf 100 km sagt eigentlich alles.
Inzwischen habe ich durch eine Weber Marelli Einspritzung 96 echte gebremste PS. Ausgeführt von Hartmut Taborsky, leider ging dieser große Könner in den Ruhestand nach Frankreich. Jetzt habe ich 3,9 kg pro PS, schon richtig gut.
Mein Fahrzeug habe ich jetzt bereits am 4. Dezember 2018 volle 30 Jahre und es ist mein Wunsch
das nicht so leicht erzielbare  Historische Kennzeichen zu bekommen.
Ich habe in all den Jahren gewaltige PS Boliden gefahren, aber die wirklich echte Sportlichkeit  habe ich schon  drei Jahrzehnte.


Ihr Karl-Friedrich Aster

Was ist Sportlichkeit ? Viele PS sagen fast alle....  -  na dann schaut mal auf der folgenden Website des Nachrichtenmagazins N-tv

https://www.n-tv.de/auto/Vanderhall-bringt-Spass-nach-Europa-article20838830.html  

oder besser gleich auf Webseite von Vanderhall

https://vanderhallusa.com/

In einer ruhigen Minute bin ich mal in mich gegangen und habe überlegt wann ich die Leistung meiner threewheeler eigentlich mal wirklich voll ausnutze.
Das Ergebnis war ernüchternd, eigentlich nie.
Beim normalen Fahren bin ich so mit 3500 rpm unterwegs, nur beim  überholen mal kurz bis 6000 rpm, höher drehe ich eigentlich nicht.
Schaut man sich mal die Leistungskurven der 1100er Guzzi an, stellt man fest das man eigentlich meisten mit 30 .. 50 PS unterwegs ist, die Nennleistung  (je nach Motor bei mir 75 .. 92 PS) wird eigentlich garnicht genutzt.
Dazu kam bei mir eine unerklärliche Abneigung gegen Einspritzanlagen; diese wurden bei meinen 4 Motoren schon frühzeitig entsorgt und durch 36er Dellortos ersetzt.  
Das verbesserte zwar die Leistungscharakteristik nicht, erzeugte aber das Gefühl sich im  Zweifelsfall selbst helfen zu können.
Ursprünglich sollte das Quartett durch einen Morgan (m3w) ergänzt werden, aber nach reiflicher Überlegung, dem studieren der (vielen) Leidensberichte von Morgan-Fahrern die das Teil auch wirklich nutzen und wirklich Strecke fahren
und für die es nicht nur Statussymbol ist, und den endlosen „upgrades“ des Werkes um der Probleme Herr zu werden, lies ich die Finger davon.
Das frei werdende Budget wollte ich nutzen um die Alltagstauglichkeit der vorhandenen threewheeler zu verbessern.
- Mehr Leistung bei niedrigeren Drehzahlen
- Mehr Drehmoment untenrum
- Wartungsfreundlichkeit, man wird ja auch älter.
- Keine überlaufenden Vergaser mehr
Folgende Maßnahmen wurden also dann bei allen 4 threewheelern umgesetzt:
- Einbau einer drehmomentoptimierten Nockenwelle, das ging bei eingebautem Motor ohne Demontage der Köpfe.
- Einbau einer Silent-Hektik-Zündanlage, verbessert den Leerlauf, ist absolut wartungsfrei, für den Fall der Fälle wurde eine komplette 5. Zündung gekauft die immer beim gerade benutzen Fahrzeug dabei ist (und deshalb noch nie gebraucht wurde)
- ebenfalls von SH ein neuer LiMa-Regler
- Verwendung von Iridium-Zündkerzen, die halten bei mir 50.000 km ohne was machen zu müssen
- Umrüstung auf einen Weber 40DCOE-Doppelvergaser aus dem Automobil(sport)bereich, einmal ordentlich angepasst muss man den auch nie wieder anfassen.
- Gespeist wird der von einer ganz primitiven elektrischen Benzinpumpe ohne Druckregler, immerhin Ersatzteil ist immer dabei.



Insbesondere die Kombination Webervergaser mit relativ kleinen Venturis (34er) + lange Ansaugrohre + Drehmomentnocke führten zu einer völlig anderen Motorencharakteristik:
Die maximale Leistung ist jetzt 64 PS am Rad bei 5.800 rpm und das maximale Drehmoment erfreuliche 104 Nm bei 3.800 rpm
Effektiv macht sich das weniger an Leistung nicht bemerkbar, das mehr an Drehmoment ist aber signifikant zu spüren, ab 2500 rpm ziehen die Motoren sauber und kraftvoll ohne zu mucken hoch.
Zur Frage der Fahrleistungen: Ab 6000 rpm tun sich die Motoren etwas schwerer, das zeigt sich aber nur wenn man es drauf anlegt... entsprechend ist die Beschleunigung kaum schlechter geworden:
0 auf 100 jetzt 6,5 sec , 0 auf 160 etwa jetzt 23 .. 24 sec., aber das ist eher akademisch, s.o.
Und wartungsfreundlich ist die Konstellation auch geworden, Ölwechsel und und alle 10.000 km einen neuen Filter mehr ist eigentlich nicht.
Als kleiner Nebeneffekt ist der Benzinverbrauch auch etwas runtergegangen, liegt jetzt bei 5,6 L/100 Km, beim schwereren Lomax bei 6,1 l/100 km.

Claus